Schwarzenfelder VIPs von damals
Bei einer Führung durch das Holnstein-Archiv zeigt Archivar Martin Irl ein kleines Bild, das große Geschichte erzählt
Um das Foto der Mutter mit ihren beiden Kindern aus dem Nachlass der früheren Schlossherren von Schwarzenfeld, der Grafen von Holnstein aus Bayern, ranken sich viele Geschichten und für Bayern bedeutende Geschichte.
Das Foto zeigt Maximiliane Gräfin von Holnstein aus Bayern, geborene Freiin von Gumppenberg-Pöttmes (1850 - 1937) im Jahr 1871 mit ihren beiden Kindern. Links Ludwig Karl, den sie „Boy“ nannten, rechts Caroline Adolphine, genannt „Carrie“. Das Foto war wohl der Stolz des Vaters Max Graf von Holnstein aus Bayern, der 1866 zum Königl. Bayerischen Oberststallmeister ernannt wurde und somit einer der fünf führenden Hofchargen am Hof König Ludwigs II. war. Als Jugendfreund und Vertrauter des Königs spielte er eine zentrale Rolle bei den Verhandlungen um den Thronantrag Bayerns an Preußen vor der Ausrufung des zweiten deutschen Kaiserreiches im Januar 1871.
Seine Vermittlung erbrachten Ludwig II. und ihm selbst erhebliche Zahlungen von Preußen, die zum Bau der Königsschlösser und des Schwarzenfelder Schlosses beitrugen.
Noch eine ergänzende interessante Fundsache aus der Geschichte der Mama auf dem Foto, Gräfin von Holnstein aus Bayern, geborene Freiin von Gumppenberg-Pöttmes: Von ihrer Mutter, Caroline Freifrau von Gumppenberg, Gräfin von Bayrstorff (1816-1889), gibt es ein bekanntes Ölgemälde (siehe Link) vom Kunstmaler Joseph Stieler. Joseph Karl Stieler (1781-1858) malte im Auftrag von König Ludwig I. die berühmte Schönheitengalerie für den Festsaal der Münchner Residenz, die heute im Schloss Nymphenburg ausgestellt ist. Neben z.B. Lola Montez befindet sich unter den 36 Werken von Stieler auch ein Bildnis der Mutter des Oberststallmeisters Max Graf von Holnstein, Caroline Gräfin von Holnstein aus Bayern, geborene Freiin von Spiering aus Fronberg ( 1815-1859).
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